Seit 2006 wird der renommierte Kunstpreis der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung verliehen.
Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern 2006 – 2024.
Im Jahr 2017 hat die Stiftung entschieden, den Preis jeweils jährlich alternierend einer Künstlerin/einem Künstler aus der Schweiz sowie einem Land des Nahen Ostens zu verleihen – was den Anliegen der Stiftungsgründer entspricht.
Das jüdische Kunstsammler-Ehepaar Dr. Georg und Josi Guggenheim hat die verhärteten Fronten im Nahen Osten zeitlebens mit Besorgnis beobachtet und sich entsprechend seinen Möglichkeiten am Friedensprozess beteiligt. Daher liegt es nahe, die Idee des Dialoges und des Austausches stärker in den Fokus des jährlich zu verleihenden Kunstpreises zu rücken.
Die Auszeichnung besteht neu aus einem Atelier-Austauschprogramm zwischen der Schweiz und Nahost. Beibehalten wird als Bestandteil des Preises der Ankauf eines Werks des Preisträgers/der Preisträgerin durch das Kunsthaus Zürich.
Die Auswahl der Preisträger trifft eine fünfköpfige Jury, die sich aus zwei in der Schweiz wohnhaften und wirkenden kunstaffinen Persönlichkeiten zusammensetzt, darunter die Kunsthaus-Kuratorin Mirjam Varadinis, zwei KunstexpertInnen aus dem Nahen Osten (je nach Auswahl des Nahost-Landes) sowie der Präsidentin der Stiftung.
Die erste Künstlerin aus dem Nahen Osten, welche die Jury nicht nur durch ihre künstlerische Qualität überzeugt hat, sondern auch durch ihren Bezug zur politischen Friedensarbeit, ist Ella Littwitz. Sie wurde 1982 in Haifa geboren und lebt in Tel Aviv. Die Künstlerin erhielt die Gelegenheit, auf Kosten der Stiftung als «Artist in Residence» in Zürich die lokale Kunstszene kennen zu lernen. Ella Littwitz hatte von Juli bis September 2018 in der Stiftung Binz39 ein Atelier zur Verfügung und wohnte mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Zürich.
Für 2019 wurde der Preis erstmals an eine in der Schweiz lebende Künstlerpersönlichkeit verliehen, die sich seit September 2019 als «Artist in Residence» in Israel aufhält. Die Jury hat Georg Keller als Preisträger bestimmt. Seinen Erfahrungsbericht, den der Künstler nach seinem dreimonatigen Aufenthalt mit seiner Familie in Tel Aviv und Jerusalem verfasst hat, lesen Sie hier.
2020 hat die in Ramallah geborene Mirna Bamieh den Preis gewonnen. Damit wird zum ersten Mal eine Palästinenserin ausgezeichnet. Aufgrund der Corona-Krise wurde die auf Juni – August 2020 in der Schweiz geplante Residency auf den Herbst 2022 verschoben. Im Basel Peace Forum in der Kaserne Basel zeigte Mirna Bamieh am 24. und 25. November 2022 ihre Keramik-Ausstellung, verbunden mit einem Gespräch mit der Künstlerin sowie einer Panel-Diskussion zum Thema „Kann Kunst Frieden fördern“.
Die nächsten Preisträger, das Künstler-Paar Maria Iorio und Raphaël Cuomo hätte 2022 die Residency in Ramallah antreten sollen. Aufgrund familiärer Umstände musste die Residency auf Herbst 2023 verschoben werden. Nach der Hamas-Terrorattacke war nicht mehr daran zu denken, die Reise anzutreten. Der entsetzliche Nahost-Krieg zwingt die Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung, den Preis neu zu positionieren, wobei wir gerade wegen des unlösbar scheinenden Kriegs erst recht daran arbeiten, unseren bescheidenen Beitrag zu einer wie auch immer gearteten Lösung zu leisten.